Fixpunkte

[90] Fixpunkte (points of reference, bench marks; points fixes, repéres; punti fissi) nennt man jene festen, vor Zerstörung durch Unvorsichtigkeit oder Mutwillen möglichst geschützten Punkte, auf die technische Höhenmessungen bezogen werden. Als solche F. eignen sich Felsvorsprünge, steinerne Teile von Bauwerken verschiedener Art u. dgl., sodann in Ermanglung derartiger Stellen Pfähle aus hartem Holz, die genügend tief in den Boden eingerammt, oben mit einem starkköpfigen Nagel versehen und gut verwahrt werden, ferner einbetonierte Schienennägel u.s.w. Für Präzisionsnivellements, d.h. für geometrische Höhenmessungen, die mit den feinsten Instrumenten und nach den besten Beobachtungsmethoden zum Zweck der Ermittelung der Erdgestalt ausgeführt werden, sind außer den F.[90] der eben beschriebenen Art auch noch sog. Höhenmarken üblich, wagerecht in die Wände von Gebäuden oder Kunstbauten, oder auch in natürliche Felsschichten eingemauerte und durch kleine, durchlochte Blechtafeln mit entsprechender Aufschrift kenntlich gemachte Messingzylinder, deren zentrale Bohrung den F. bezeichnet.

Im Eisenbahnbau werden zum Zwecke der Durchführung der Vorarbeiten und Erstellung der Ausführungspläne F. in Entfernungen von 2–3 km längs der Bahntrasse geschlagen. Für die Bauausführung selbst werden F. bei jedem größeren Bauwerke gegeben. Um jederzeit die richtige Höhenlage des Gleises überprüfen bzw. bei Umbauten, Zubauten, Schienenneulagen u.s.w. wiederherstellen zu können, werden an den Parapetmauern von Brücken, an den Quadern u.s.w. F. in verläßlicher Weise bezeichnet. Vielfach werden längs der Gleise eigene Fixsteine bei den Gefällsbrüchen aufgestellt, die die Schienenhöhe des Gefällsbruches angeben. Von Wichtigkeit ist es, die Hochwasserhöhen an Brücken und anderen Bauwerken durch Fixmarken zu vermerken. Die Erhaltung und zeitweilige Kontrolle der F. ist von großem Werte namentlich für die Durchführung aller Bauherstellung im Bereiche der Bahn.

Pollak.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, S. 90-91.
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