Haarmann

[39] Haarmann August, Dr.-Ing., Geh. Kommerzienrat, geb. 1841, gest. am 7. August 1913, hat seine Laufbahn als einfacher Bergmann begonnen und 1912 als Generaldirektor der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein A.-G. beendet. Sein Name ist mit der Einführung der eisernen Schwellenschiene unlöslich verbunden.

Die wissenschaftliche Befähigung für die führende Stellung, die H. auf dem Gebiete des Eisenbahnoberbaues einnahm, hat er in seinem Werke »Das Eisenbahngeleise« erwiesen, dessen erster geschichtlicher Teil im Jahre 1891 erschienen ist.

1902 ließ H. den kritischen Teil des Buches folgen. Seinen Inhalt bilden die Ergebnisse von Untersuchungen, die er an vollständigen, dem regelrechten oder auch dem Versuchsbetrieb entnommenen Oberbauteilen angestellt hatte, und eine auf diesen Ergebnissen fußende Beurteilung der verschiedenen Bauarten. Diese Sammlung von Oberbauteilen ist unter dem Namen »Osnabrücker Gleismuseum« bekannt und berühmt geworden (s. Gleismuseum).

Neben der kritischen Tätigkeit, deren befruchtender Wert allgemein anerkannt wurde, hat H. an den Fortschritten des Eisenbahnoberbaues in hohem Maße praktischen Anteil gehabt. Hier sei nur an seinen » Starkstoß-Oberbau«, einen Wechselsteg-Oberbau mit Stoßbrücke, erinnert, der auf mehreren Bahnlinien ausgezeichnete Erfolge erzielt hat.

Sein Bestreben, einen Ersatz für Holzschwellen zu finden, führte ihn zur Erfindung einer nach ihm benannten Schienenschwelle (als »Haarmannscher Oberbau« vielfach verwendet). Auch die von H. gebaute »Rippenschwelle« sei hier genannt.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 39.
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