Hakenschloß

[73] Hakenschloß (hook point-locking device; verrou d'aiguille à crochet; fermascambio ad uncino), die Form des aufschneidbaren Spitzenverschlusses (s.d.) der Weichen, bei dem ein Verschlußhaken sich um ein Verschlußstück an der Backenschiene legt. Die Abb. 13 zeigt ein solches H. in den verschiedenen Stellungen, die es bei dem Umstellen der Weiche aus der einen Endlage in die andere einnimmt.

Die Verschlußhaken sind an den Weichenzungen drehbar gelagert und miteinander durch eine Stange verbunden, die an den Weichenantrieb angeschlossen ist. Beim Umlegen des Weichenhebels macht die Verbindungsstange eine Bewegung von 220 mm. Beginnt sie, sich aus der Ruhelage nach links zu bewegen, so dreht sich der rechtsseitige Verschlußhaken um seine Achse an der Weichenzunge und entringelt sie. Der linksseitige Verschlußhaken gleitet mit seinem vorderen Teil auf der Längsseite des zugehörigen Verschlußstücks und[73] nimmt die abliegende Zunge mit. Hat die Verbindungsstange ein Drittel ihres Weges gemacht, dann ist die in Abb. 14 dargestellte Lage der einzelnen Teile erreicht.

Die abliegende Zunge, deren Entfernung von der Backenschiene zuerst 140 mm betrug, hat sich ihr auf 70 mm genähert, der rechte Verschlußhaken ist frei geworden. Nach einer weiteren Bewegung der Verbindungsstange um ein Drittel ihres ganzen Weges hat sich die zuerst anliegende Zunge um 70 mm von der Backenschiene entfernt, während die früher abliegende Zunge nun an der Backenschiene anliegt. Der linke Verschlußhaken hat dann die Lage, wie nach dem ersten Drittel der Bewegung der rechte sie zeigte; er steht zum Umgreifen seines Verschlußstücks bereit (Abb. 15). Nachdem die Stange das letzte Drittel ihrer Bewegung zurückgelegt hat, ist die neue Endlage der Weiche erreicht (Abb. 16). Der linke Verschlußhaken hat die anliegende Weichenzunge fest an die Backen schiene angezogen und hält sie in dieser Lage fest.

Hoogen.

Abb. 13.
Abb. 13.
Abb. 14.
Abb. 14.
Abb. 15.
Abb. 15.
Abb. 16.
Abb. 16.
Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 73-74.
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