Hoosactunnel

[237] Hoosactunnel. Der zweigleisige, 7600 m lange Tunnel auf der Boston- und Mainebahn (Massachusetts), in der Zeit von 1854 bis 1873 erbaut, steigt mit 5 an, und fällt nach einer 400 m langen wagrechten Strecke mit 7∙5 ab.

Das Gebirge besteht aus Glimmerschiefer, Gneis und Gneisgranit. Der Ausbruch wurde mit einem 1∙8 m hohen und 4∙57 m breiten Firststollen begonnen; später trieb man jedoch die volle Calotte mit 2∙4 m Höhe und 7∙3 m Breite als Richtstollen mit Preßluft-Stoßbohrmaschinen, Bauart Burleigh (3 auf fahrbarem Gestell), vor. Zur Sprengung wurden noch Nitroglyzerin und Micapulver verwendet.

Die täglichen Fortschritte betrugen im Richtstollen bei Maschinenbohrung 1∙3 und 1∙6 m, bei Handbohrung etwa 0∙5 m.

Der Tunnelbau wurde von den beiden Mundlöchern und einem Schacht aus in Angriff genommen. Bemerkenswert ist die gegenüber den neueren Tunnelbauten sehr lange Bauzeit. Im Tunnel und auf den beiden kurzen Anschlußstrecken mit zusammen 11∙2 km Bahnlänge ist nun der elektrische Betrieb (Wechselstrom 11000 Volt 25 Perioden) eingeführt worden, um bei dem stark angewachsenen Verkehr die große Rauchbelästigung zu vermeiden.

Literatur: Hoosac T. Engineering 1875. – Mackensen, Tunnelbau. Handbuch der Ing.-Wissensch. 1902. – Elektrische Kraftbetriebe und Bahnen. 1910.

Dolezalek.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 237.
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