Locher

[122] Locher-Freuler Eduard, Dr. hon. caus., hervorragender Schweizer Ingenieur, geboren 15. Jänner 1840 in Zürich, gestorben 2. Juni 1910 daselbst, trat 1861 nach Absolvierung einer Industrieschule in das väterliche Baugeschäft ein und war seit 1863 in einer Jacquardmalerei tätig. Seit 1871 beteiligte er sich wieder an dem väterlichen Geschäft und hörte zur Vertiefung seiner theoretischen Kenntnisse Vorlesungen über Brücken- und Eisenbahnbau. Ihm und seinem Bruder gelang es, das Baugeschäft durch rastlosen Fleiß und Tüchtigkeit wieder auf die Höhe zu bringen. Sie bauten u.a. die beiden Limmatbrücken der Nordostbahn bei Wettingen, eine Teilstrecke der Linie Flüelen-Göschenen mit dem Pfaffensprungtunnel, die Pilatusbahn mit der von L. konstruierten Zahnstange, die Südostbahn von Biberbrück bis Goldau, die Sihltalbahn, die Engelbergbahn u.s.w. Von ihm stammt auch der Plan für eine pneumatische Bahn auf die Jungfrau. Sein größtes Verdienst, das seinen Namen der Nachwelt erhalten wird, bildet sein hervorragender Anteil an der Überwindung der unerwartet großen Schwierigkeiten bei der Durchstechung des Simplontunnels. Er beteiligte sich auch an zahlreichen Industrieunternehmungen, so als Präsident der Schweizer Lokomotivfabrik, der Pilatusbahn u.s.w. – Vgl. Schwz. Bauztg., Bd. LV, S. 329 u. ff.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 122.
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