Monthey-Champéry

[304] Monthey-Champéry, 1908 eröffnete elektrische gemischte Zahn- und Reibungsbahn (s. Bergbahnen und Elektrische Eisenbahnen), in dem Tal von Illiez im Wallis (Schweiz), die von der Station der Bundesbahnen ausgehend, bis Monthey die Zufahrtstraße benutzt. In Monthey hat sie Gemeinschaftsstation mit der seit 1907 bestehenden elektrischen Schmalspurbahn Aigle-Ollon-Monthey und benutzt in nördlicher Richtung deren Gleis auf 598 m Länge, um dann, nach Westen und Südwesten biegend, auf selbständigem Unterbau die Stationen Chemex, Troistorrents, Fayot, Val d'Illiez, La Cour und Champéry zu erreichen. Sie hat 3 Zahnstrecken von 2∙249, 0∙685, 0∙725 km, zusammen 3∙659 km Länge. Die beabsichtigte Zweigbahn von Troistorrents nach Morgins-Les-Bains ist vorläufig durch eine gute Straße ersetzt.

Der Unterbau der Bahn erforderte etwa 135.000 m3 Erd- und Felsarbeiten, 18.000 m3 Stütz- und Futtermauern, 3235 m3 Mauerwerk für Brücken und Viadukte. Die Zahnstange, Bauart Strub, wiegt 34∙5 kg/m, die Schienen sind 24 kg/m schwer. Zwischen Bahnhof und Stadt Monthey sind Rillenschienen von 30 kg/m verlegt.

Die elektrische Energie wird von der Société des forces motrices de la grande eau in Territet als Drehstrom von 6000 Volt, 50 Perioden, geliefert, der, in 750voltigen Gleichstrom verwandelt, der Fahrleitung zugeführt wird. Diese besteht auf den offenen Strecken aus zwei Fahrdrähten von je 64 cm2 Querschnitt. Auf den Ausweichstationen, der Gemeinschaftsstrecke mit der Bahn Aigle-Ollon-Monthey, sowie zwischen Station und Stadt Monthey ist nur ein Draht vorhanden.

Die Anlagekosten der Bahn, betrugen Ende 1913 2,700.629 Fr., f. d. km 222,384 Fr.

Die Bahn wird ganzjährig betrieben.

Literatur: Schweizer Eisenbahnstatistik. Schwz. Bauztg. 1909, Bd. LIII, Nr. 1 u. 2.

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 304.
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