Preisausschreiben

[114] Preisausschreiben für Erfindungen und Verbesserungen in den Einrichtungen der Eisenbahnen oder für schriftstellerische Arbeiten auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens.

P. erfolgen hauptsächlich durch Eisenbahnvereine, vereinzelt auch durch Eisenbahnverwaltungen für ihre Bediensteten (so z.B. durch die preußische Staatseisenbahnverwaltung).

Regelmäßige P. erfolgen u.a. durch den Preisausschuß des VDEV., durch den Verein für Eisenbahnkunde in Berlin, den Verein deutscher Maschineningenieure u.s.w.

Der VDEV. schreibt alle 4 Jahre Preise im Gesamtbetrag von 30.000 M. im allgemeinen für wichtigere Erfindungen und Verbesserungen im Eisenbahnwesen sowie für hervorragende schriftstellerische Arbeiten auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens aus. Hierbei werden bestimmte Aufgaben bezeichnet, deren Lösung vorzugsweise empfohlen wird.

Von den genannten Vereinen werden Preise in der Regel für die Bearbeitung bestimmter Aufgaben ausgeschrieben.


Vom Verein für Eisenbahnkunde in Berlin wurden im Jahre 1913 Preise von je 3500, 2500 und 6000 M. für die beste und solche von je 1000 und 2000 M. für die nächstbeste Bearbeitung folgender Fragen ausgeschrieben, u.zw.:

a) Vorteile der Selbstentladungen bei Beförderung von Massengütern;

b) Vorteile der Selbstentladewagen im Hafenbetrieb;

c) gleichzeitige Auflieferung von Ladungen ganzer Züge oder größerer Wagengruppen.


Der Verein deutscher Maschineningenieure schreibt jährlich einen Staatspreis von 1700 M. und »Beuth-Medaillen« für die besten Bearbeitungen bestimmter Aufgaben aus.

Auch von der Vereinigung der Vertreter der russischen Eisenbahnen werden von Zeit zu Zeit P. veranlaßt, so z.B. im Jahre 1901 für die Ausarbeitung der besten Entwürfe einer selbsttätigen Eisenbahnkupplung (Preis 5000 Rubel).

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 114.
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