Hochdanz, Emil

[476] Hochdanz, E. Emil Hochdanz war am 2. Februar 1816 in Weimar geboren und bestimmte für sich als Lebensberuf infolge einer schon frühe sich offenbarenden hervorragenden zeichnerischen Begabung die Kunst. Er erlernte die Lithographie und nahm eine Vertrauensstellung in der lithographischen Anstalt von B. F. Voigt in Weimar ein als diese von Ilmenau dorthin übersiedelte. Von Weimar kam er Ende der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts in das damals berühmte Veltensche Kunstinstitut nach Karlsruhe, und zu Anfang der vierziger Jahre in die lithographische Anstalt Pobuda & Rees in Stuttgart.

Seine schönen Arbeiten und insbesondere sein Kompositionstalent und seine seltene Begabung für Karikaturen machten den Verlagsbuchhändler Carl Hoffman auf ihn aufmerksam, welcher ihn mehrere Jahre lang beschäftigte. Als Hoffmann dann mit Fräulein Mathilde Courtin die bekannte »Musterzeitung«, die Vorläuferin so vieler anderer Modezeitungen, gründete, errichtete Hochdanz mit seinem Freunde J. Engelhorn eine lithographische Anstalt und eine Verlagshandlung unter der Firma Engelhorn & Hochdanz, welche den Debit der Musterzeitung bis zu deren Aufhören zu Anfang der sechziger Jahre des abgelaufenen Jahrhunderts besorgte.

Nach Auflösung der Firma übernahm Hochdanz die lithographische Anstalt und lieferte viele Jahre hindurch eine Reihe von vollendeten und echt künstlerischen Leistungen im Fache des Kartenstichs und des lithographischen Farbendrucks für Staatsinstitute,[476] Private und den Buchhandel, die seinem Etablissement den Ruf eines der ersten in Deutschland verschafften. Hochdanz starb am 20. Februar 1885, das Geschäft kam an seinen ältesten Sohn Carl Hochdanz, welcher schon seit 1876 in der väterlichen Firma tätig war, der es nunmehr am 1. April 1885 käuflich erwarb.

Als technischer Leiter war zuerst Paul Wagner, später Hermann Friese tätig, unter deren tüchtiger Leitung das Geschäft sein altes gutes Renommee sich bewahrte.

Am 1. Februar 1899 erwarben der erwähnte Hermann Friese und Walther Hopf die artistische Anstalt von Emil Hochdanz, unter Beibehaltung der bisherigen Firma, welche durch viele hohe und höchste Auszeichnungen Anerkennung für ihre Leistungen fand.

Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1885.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 476-477.
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