Gaea

[210] Gaea oder Ge (Gr. M.), die Erde, die schon bei Homer als Gottheit personificirt, und als Mutter des Erechtheus und des Tityus erscheint. Nach Hesiod entstand sie nach dem Chaos, und gebar zuerst den Uranus (Himmel), den Pontus (Meer) und die Berge, verband sich alsdann mit ihrem eigenen erstgenannten Sohne und gebar von ihm die Titanen: Cöus, Crius, Iapetus, Hyperion, Oceanus, Anytus, Andes, Saturnus; die Titaninnen: Tethys, Rhea, Themis, Mnemosyne, Phöbe, Thia; die Centimanen: Briareos, Gygea, Cottus; und die Cyclopen: Brontes, Arges, Steropes. Kaum geboren, wurden ihr alle diese Kinder entrissen, weil der Vater ihre Macht, und die Gefahr, welche ihm von ihnen drohete wohl kannte, und sie daher in der Tiefe verbarg. Da gab G. dem Jüngsten derselben, Saturnus, eine Hippe, welche daher stets Saturnus' Attribut ist, mit der dieser den Uranus verstümmelte. Die den Wunden entströmenden Blutstropfen befruchteten die Erde, und sie gebar die Erinnyen, Giganten und melischen Nymphen; dann verband sie sich mit Pontus, aus welcher Verbindung Nereus, Thaumas, Phorcys, Ceto und Eurybia hervorgingen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 210.
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