Barbieren

1. Wer barbieren will, der muss sehen, wie er die streich führet.Henisch, 188.


2. Wer gut barbieren kann, wird leicht ein grosser (reicher) Mann.

Wie z.B. der Barbier Krim Girait's, Mustapha Aga, der als dessen Gesandter im Jahre 1758 zu Friedrich dem Grossen kam, um ein Bündniss mit dem Tatarenfürsten zu vermitteln. (Vgl. Th. Mundt's Schrift Krim Girai, Berlin 1855.)


*3. Einen barbieren, dass der Bart nie wieder wächst.


*4. Einen barbieren ohne Seife.

Holl.: Hij heeft met eenen barbier te doen, die kan scheren. (Harrebomée, I, 31.)


*5. Einen gut barbieren. (S. Löffel.)


*6. Einen spanisch barbieren.

Sehr langsam. – Martialis sagt von den spanischen Barbieren, dass der Bart unter deren Händen immer wieder auf der einen Seite wachse, während er auf der andern abgenommen werde.

*7. Man hat ihn gut barbiert.

Geprellt, betrogen.

Holl.: Hij is wel gebarbierd. (Harrebomée, I, 32.)


[Zusätze und Ergänzungen]

8. Willst du mich barbieren, so will ich dich frisiren.

Frz.: Fais-moi la barbe et je te ferai le toupet. (Bohn I, 18.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 900.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika