Besehen

1. Das besehen hat man vmbsonst.Henisch, 311; Eisenhart, 373; Eiselein, 69; Pistor., II, 75; Estor. II, 528; Hillebrand, 167; Simrock, 939.

Ein unter den Kaufleuten sehr gewöhnliches Sprichwort. Man will damit sagen, dass das blosse Besehen der Waare nicht so zu verstehen sei, als ob der, welcher sie besieht, auch schweigend in den Werth einwillige, wofür sie angesetzt wird, und also verpflichtet sei, sie dafür zu behalten.


2. Dat beseien hat men ümmesüst.Schambach, 329.


3. Ei lieber auff dich erst besich, demnach lob oder schelte mich.Henisch, 311.


4. Wenn man es zu scharf besieht, verliert das grösste Kleinod die Hälfte seines Werths.


*5. Etwas von vorn und hinten besehen.

Lat.: A fronte simul et occipitio oculatus.


*6. Hier ist nichts zu besehen.Grimm, I, 1612, 9.

D.h. nichts zu bekommen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 322.
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