1. Brenget se nit Säcke, brenget se doch Päcke. (Westf.)
Trostwort der Müller.
2. Bringen findet überall eine offene Thür.
3. Bringst du Zins, bringst du Geld, fronen auch heute die Bauern, wie steht's im Feld. – Pistor., VIII, 67.
4. Da bring' ich's, sagte Paul und – fiel damit zur Thür hinein. – Simrock, 1309; Körte, 813.
5. Da bring ick't, se(de) Hans, un full darmit tor Dör herin. – Frommann, II, 535.
6. Dat bringt nich, man dat sammelt doch, sä(de) de Junge; dâ harr he in de Kök1 ên Ôrfîge krêgn, un up de Dêl2 wedder êne. – Frommann, II, 543, 148; Eichwald, 919; Hoefer, 554.
1) Küche.
2) Hausflur.
7. Wenn er mer's brengt, su dorff ich mir's nich hullen. – Robinson, 990; Gomolcke, 1082.
8. Wer bringt, dem gelingt.
9. Wer bringt, der ist ein werther Gast, wer essen will, ist eine Last. – Seybold, 622.
Lat.: Veniat saltem, qui proderit hospes. (Sutor, 132.)
10. Wer bringt, hat Gunst.
11. Wer bringt, ist gedingt.
12. Wer bringt, ist überall willkommen. – Kirchhofer, 152; Simrock, 1307.
Engl.: No man is esteemed so well, as he that comes fullhanded.
Frz.: Bien venu, qui apporte. (Lendroy, 50.) – (On est toujours) bien venu quand on apporte.
Lat.: Clauditur oranti; sed panditur aula ferenti. – Veniat hospes, quisquis profuturus est. (Philippi, II, 243.)
Ung.: A görbe kezöt szeretik a birák. (Gaal, 247.)
13. Wer nichts bringt, der ist unwerth.
Lat.: Si nihil attuleris, ibis, Homere, foras. (Ovid.) (Seybold, 564; Sutor, 82; Philippi, II, 188.)
14. Wer viel bringen wird, wird viel finden.
15. Wer was bringt zu Hofe, ist angeneme, wer aber haben will, ist vngeneme. – Agricola II, 125.
16. Wer's will zu etwas bringen, lern' tanzen, fideln, singen.
*17. Dat bringt kên Soden an den Dîk. – Frommann, II, 538, 185; Bueren, 206.
*18. Er bringt's aus sich wie die Spinne.
Von einem Lügenerfinder.
*19. Er hat's so weit gebracht, dass er die Schuhe mit Bast binden kann. – Eiselein, 56.
zu2.
»Wer bringt, der findet offne Thür, wer nichts bringt, geh fort von hier.« (S. ⇒ Geld 715.)
It.: Porta aperta per chi porta, e chi non porta, parta. (Giani, 1380.)
20. Die was bringen, sollen mit singen. – Eyering III, 545.
21. Me bringt öppis (etwas) und findt öppis. (Luzern.)
In neuen Dienst bringt man etwas, das nicht passt, und findet etwas, das einem nicht gefällt. – Der Gebich, sagen die Russen, findet alle Thüren offen.
22. Wer der mainst bringt, ist am liebsten. – Gruter, III, 105; Lehmann, II, 871, 161.
23. Wer mir was bringt, den hab' ich lieb, und wer was nimmt, der ist ein Dieb.
*24. Ich werde ihn bringen, dass er die Schuhe verliert. – Frischbier, I, 454.
Buchempfehlung
Als Hoffmanns Verleger Reimer ihn 1818 zu einem dritten Erzählzyklus - nach den Fantasie- und den Nachtstücken - animiert, entscheidet sich der Autor, die Sammlung in eine Rahmenhandlung zu kleiden, die seiner Lebenswelt entlehnt ist. In den Jahren von 1814 bis 1818 traf sich E.T.A. Hoffmann regelmäßig mit literarischen Freunden, zu denen u.a. Fouqué und Chamisso gehörten, zu sogenannten Seraphinen-Abenden. Daraus entwickelt er die Serapionsbrüder, die sich gegenseitig als vermeintliche Autoren ihre Erzählungen vortragen und dabei dem serapiontischen Prinzip folgen, jede Form von Nachahmungspoetik und jeden sogenannten Realismus zu unterlassen, sondern allein das im Inneren des Künstlers geschaute Bild durch die Kunst der Poesie der Außenwelt zu zeigen. Der Zyklus enthält unter anderen diese Erzählungen: Rat Krespel, Die Fermate, Der Dichter und der Komponist, Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde, Der Artushof, Die Bergwerke zu Falun, Nußknacker und Mausekönig, Der Kampf der Sänger, Die Automate, Doge und Dogaresse, Meister Martin der Küfner und seine Gesellen, Das fremde Kind, Der unheimliche Gast, Das Fräulein von Scuderi, Spieler-Glück, Der Baron von B., Signor Formica
746 Seiten, 24.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro