Lade

1. Nimm die Lade uff'n Puckel (Rücken, Schultern), sagt der Bauer zum Knechte, und 's Beikast'l unter den Arm. (Oberlausitz.)

Das »Beikästel« ist aber eine besondere Abtheilung in der Lade für kleinere Sachen.


[1751] *2. Die Lade haben.

Ein entscheidendes Wort zu sagen, Geld zu bewilligen haben, sei es als Vorsteher einer Zunft oder eines Vereins u.s.w.


*3. Er ist auss der lad gewirckt.Franck, II, 34a.

Franck (a.a.O.) hat diese Redensart mit folgenden sinnverwandten zur Erklärung der lateinischen: Neque compluitur, neque sole aduritur, zusammengestellt, um einen nicht von der Mutter Schürzenbande weggekommenen, verweichlichten, unerfahrenen Menschen zu schildern: »Es solt jn kein vbel aug ansehen. Es hat jn nie kein sonn beschinen. Er hat die Tafel auff thon. Er ist wie ein ausgeschelt ailen. Er ist wie ein zart Nünnlein. Er geht erst auss der essen. Er ist ein gewanderter gsel« (s.d. 67) u.s.w.


[1752]

*4. Enen vör de Lade krigen.Dähnert, 264b.

Einen beim Handwerk verklagen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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