Leid (Adv.)

Leid (Adv.).


1. Dem werd' es leid, der's übel deut'. (S. Leid 8.)


2. Es ist mir leyd, das weiss Gott.Agricola I, 579.

Holl.: Het is mij leed, dat weet God. (Harrebomée, II, 12.)


3. Es ist offt manchem leid, dass es andern wolgehet.Henisch, 1435, 26.


4. Es ist vielen leid, dass sie müssen fromb sein. Lehmann, 217, 13.

Lat.: Plerique metu boni, non innocentia. (Lehmann, 217, 13.)


*5. Dat sall di lêd waren.Dähnert, 270b.

Du wirst es bereuen.


*6. Denn ist lêd, dat a hätt goahn lehrt. (Ukermark.)

Dem ist's leid, dass er gehen gelernt hat. – Von jemand, der ein ausserordentliches Mass von Faulheit besitzt.


*7. Er ist leid wie die Nacht.Sutermeister, 58.

Leid – von Menschen misgestaltet oder schwächlich an Leib und Seele; von Sachen schlecht, wüst. Ein leider Mensch – welcher der äussern Gestalt nach unansehnlich oder von feiger Natur ist. (Vgl. Stalder, II, 165.)


*8. Es ist ihm so leid wie dem Bettler ein Gulden.


*9. Es ist jhm ebenso leid, als so eim esel ein sack entpfelt.Franck, II, 16b; Simrock, 2190; für die Schweiz: Sutermeister, 81.

Frz.: Je n'en voudrais pas tenir un fer chaud. (Kritzinger, 308b.)


*10. Es wirt dir leydt werden.Franck, II, 90a.


*11. Hei ies et so lèid, as de Iesel dat Sackdreägen. (Büren.)


*12. Ik sin (bin) et so lèid (überdrüssig) as 't Steinerdréägen. (Iserlohn.) – Frommann, V, 165, 105.


*13. Me kann alles leid weren, sogar dat danssen. (Westf.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 17.
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