Potentat

1. Grosse Potentaten sind vnsers Herrn Gottes Kartenspiel; wenn er sie gnug gebraucht hat, so wirfft er sie weg.Petri, II, 361.


2. Hoher Potentaten Raht haben hohe stimmen, intoniren so hoch, das die niedrige nicht konnen ervolgen.Lehmann, 107, 70.


3. (Fremde) Potentaten kommen, ein Gertlin oder Stecklin nach dem andern aus des Teutschen Reichs Wellen nemen und zerbrechen volgends uns übrige.Diplom. Bericht in der Alsatia, 1862-67, S. 6; Germania, XV, 104.

Schildert den traurigen Zustand Deutschlands in seiner frühern Zerrissenheit und Machtlosigkeit, einen Zustand, der wol mit dem Jahre 1871 sein Ende für immer erreicht haben wird, sodass kein fremder Potentat so leicht je wieder »Gertlin und Stecklin« in deutschen Wäldern schneiden dürfte.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1377.
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