Römer (Gebäude)

Römer (Gebäude).


1. Der Römer öffnet sich von vorn den Juden nur mit Gewürzen.

Die Juden zu Frankfurt a.M. durften für gewöhnlich nur durch die Hinterthür in den Römer eingehen, ausgenommen am Neujahrstage, wenn sie dem Stadtmagistrat den jährlichen Tribut, der in Gewürzen bestand, dahin ablieferten, bei welchem allerdings wichtigen Gange sie von vorn eintreten durften. (Illustr. Zeitung, Leipzig 1859, S. 144a.)


2. Wer den Römer kehrt, ist schon halb genährt.

So sagt man in Frankfurt, um die günstige Stellung desjenigen zu bezeichnen, dem das Schlüsselamt am Römer anvertraut ist, da von den Fremden jährlich ein nicht unbedeutendes Sümmchen als Führergeld eingeht. (Vgl. Kl. Bresl. Morgenzeitung, 1864, Nr. 225, S. 4.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1721.
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