Schwungfeder

*1. Dam seîn de Schwongfâdern ausg'rössen. (Böhmisch-Friedland.)

Er ist um Hab und Gut gekommen, der Mittel zu seinem Bestehen und Wirken beraubt, Kraft und Muth sind ihm entzogen.


*2. Einem die Schwungfedern ausrupfen.

In Schlesien: Ma muss'n die Schwungfadern a wing oasrefen. (Gomolcke, 754.) Ihm Muth und Mittel nehmen oder lähmen, irgendetwas zu erstreben. »Aber unsere Länder tragen und bringen uns so viel nicht, so werden uns die Schwungfedern also wol ausgezogen, dass wir allhier so hoch nicht kommen.« (Coler, 262a.) »Da ... mit unumstösslichen Gründen solchen hochfahrenden Criticis ziemlich die Schwungfedern ausgerupft.« (Keller, 136b.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 484.
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