Belieben, das

[843] Das Belieben, des -s, plur. car. Gefallen, Neigung, freywillige Entschließung; doch nur in einigen bereits eingeführten Redensarten, in welchen dieses Hauptwort fast niemahls mit dem bestimmten Artikel gebraucht wird. Belieben an etwas haben, oder finden. Nach ihrem Belieben, d.i. Willkühr. Ich stelle es in ihr Belieben. Aber:


Achilles änderte sein voriges Belieben,

Gottsch.


schmeckt nach dem siebzehenten Jahrhunderte, in welchem wohl Opitz singen konnte:


Den Mund hab ich begierig aufgethan

Und ganz gekeucht aus ungemein Belieben

Nach deinem Wort,

Ps. 119, 66.


Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 843.
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