Gallerte, die

[396] Die Gállêrte, plur. von mehrern Arten, die -n, ein schleimiges Wesen, dem eine gewisse Menge von seinem Wasser entzogen worden, wodurch es eine Consistenz erhält, ohne doch die Durchsichtigkeit des Wassers zu verlieren; Franz. Gelée, im Oberd. die Sulze. Fischgallerte u.s.f. Bey den neuern Schriftstellern des Pflanzenreiches, wird auch eine gewisse Art Pflanzen, deren kaum sichtbare Fructificationen in einem gallertartigen Wesen befindlich sind, Gallerte genannt; Tremella L. Das Nostoch ist eine der merkwürdigsten Arten derselben. S. dieses Wort.

[396] Anm. Dieses Wort, welches bey den Schriftstellern der vorigen Jahrhunderte Galrey, Gallhart, Gallrad, Galraid, und im mittlern Lateine Galatina, Geltina, Galreda, Geladria u.s.f. lautet, stammt wohl nicht von dem Lat. gelatus her, wie Frisch will, sondern von einem guten alten Deutschen Stamme. Im Dithmarsischen bedeutet Keller noch jetzt geronnene Milch, und kellern gerinnen, geliefern. Ob das Griech. γαλα, Milch, gleichfalls dahin gehöre, mögen andere entscheiden. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 396-397.
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