Pauke, die

[675] Die Pauke, plur. die -n, ein hohles, rundes, mit einem Felle bespanntes musikalisches Werkzeug, welches einen hohlen dumpfigen Schall von sich gibt, wenn es geschlagen wird. In diesem Verstande belegte man ehedem auch unsere heutigen Trommeln mit dem Nahmen der Pauken, so wie die Pauken auch oft Trommeln, und um ihrer halb runden Gestalt willen Kesseltrommeln genannt wurden. Von dieser ehemahligen weitern Bedeutung rühret es auch her, daß man ein hohles cylindrisches Gefäß, worin der Kaffeh gebrannt oder geröstet wird, so wohl eine Kaffehpauke als auch eine Kaffehtrommel und oft nur eine Pauke oder Trommel schlechthin zu nennen pflegt. Jetzt gebraucht man dieses Wort nur in engerer Bedeutung, ein gemeiniglich kupfernes, zuweilen aber auch silbernes, halb rundes musikalisches Werkzeug zu bezeichnen, welches auf der offenen Seite mit einem Felle bespannt ist, und,[675] wenn es geschlagen wird, einen starken dumpfigen Schall von sich gibt; zum Unterschiede von einer Trommel. Eine solche Pauke nannte man ehedem auch zum Unterschiede von den Trommeln und wegen ihrer halb runden kesselartigen Gestalt auch Kesselpauken, mit welchem Nahmen sie auch noch jetzt zuweilen beleget werden. Heerpauken, so fern sie bey den Kriegsheeren gebraucht werden. Die Pauken schlagen. Der Pauke ein Loch machen, figürlich und im gemeinen Leben, der Sache ein Ende machen, ihr den Ausschlag geben. Ich muß der Pauke nur ein Loch machen, damit ich weiß, woran ich bin, Less.

Anm. Im Oberd. ehedem Puk, Pawk, Bök, die Bankel, und mit dem eingeschalteten n Bunge, Bunke, im Schwed. Pukor, und selbst im Pers. Bik. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 675-676.
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