Pinie, die

[771] Die Pīnie, (dreysylbig,) plur. die -n, der längliche spitzige Kern des Zirbelbaumes oder Pinienbaumes, welcher eine Art der Fichten ist, und in dem mittägigen Europa wächst; Pinus Pinea L. Der schmackhafte Kern, welcher so wohl in der Arzeney als auch an den Speisen gebraucht wird, heißt auch Pinienkern, Pinnüßchen, im gemeinen Leben Pinichen, und nach dem Ital. Pignolo, auch Pignole, Piniole, und der Baum Pignolenbaum. Im Walliser Lande wird er Arb, der Zapfen, worin er befindlich ist, der Arb- oder Ardzapfen, und der Baum die Arbe genannt; S. Fichte Anm. Im Oberdeutschen wird ein Fichtenzapfen, und in einigen Gegenden auch die Fichte selbst der Pin genannt, daher auch die Erdkiefer daselbst Erdpin heißt; alles in Verwandtschaft mit dem Lat. Pinus, welchen Nahmen dieser Baum vermuthlich wegen seiner spitzigen Tangeln oder Nadeln hat, S. 2 Finne und Pinne.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 771.
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