Röhren

[1146] Röhren, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches eine unmittelbare Onomatopöie ist, aber nur noch zuweilen im gemeinen Leben vorkommt. 1) Für rieseln, von trocknen Körpern, S. Rieseln. Da es denn in noch weiterer Bedeutung in einigen Gegenden für das verwandte rinnen üblich ist. Geblüte röhrt an allen Enden, Scultet. Röhren, rinnen, riesen und rieseln u.s.f. sind nur in den Endlauten unterschieden. 2) Laut schreyen, wo es in den gemeinen Mundarten noch sehr gangbar ist und im Niederdeutschen rahren lautet. Die Jäger gebrauchen es besonders von dem Schreyen der Hirsche. Der Hirsch röhret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1146.
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