Schlitten, der

[1536] Der Schlitten, des -s, plur. ut nom. sing. ein Fuhrwerk ohne Räder, welches auf zwey Kufen oder vorn gekrümmten Balken stehet, im Winter auf dem Schnee oder Eise darin schnell fortzugleiten. Auf dem Schlitten fahren. Ein Rennschlitten, Schellenschlitten u.s.f.

Anm. Im Nieders. Schlede, und mit Ausstoßung des d im Osnabrück. Slye, im Schwed. Släda, im Isländ. Slede, im Engl. Sled, Sledge, im Ital. Schlitta, im Lothar. Chlitte. Es stammet von dem veralteten schlitten, Engl. to slide, Angels. slidan, her, welches ein doppeltes Intensivum von gleiten ist. Über den Rhein schlittete man mit Lästen, Tschudi bey dem Frisch. In Niedersachsen hat man davon das Intensivum schliddern, auf dem Eise zur Lust gleiten oder schleifen. In einigen Oberdeutschen Gegenden wird ein Schlitten eine Reibe genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1536.
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