Speinz, der

[242] Der Speinz, des -en, plur. die -en, in einigen Gegenden, ein Nahme des aschfarbigen Bergfalken, welcher bunt von Puncten und kleinen Sternchen ist, starke himmelblaue Füße hat, und zur Jagd sehr gut zu gebrauchen ist; Falco Cyanopus Klein. Blaufuß. Im gemeinen Leben behauptet man, der Sprinz sey das männliche Geschlecht des Sperbers. Ohne Zweifel wegen seiner gesprengten oder gesprenkelten Farbe, weil sprenzen in einigen besonders Oberdeutschen Mundarten noch wirklich für sprengen üblich ist. Wegen dieser sprenklichen Federn heißt er auch im mittlern Lat. Muscetus, Ital. Moschetto, Holländ. Mosket, vom Franz. moucheré, sprenklich. Übrigens kommt der Nahme Sprinz schon im Schwabenspiegel vor, wo es Kap. 335. heißt: Suuer ainen Speruuer, oder ain Sprintzen, oder ander Vogel, die man uff der Hand trait, stilt oder sleht u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 242.
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