Vitriol, der

[1216] Der Vitriōl, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten und Quantitäten, die -e, ein styptisches Salz, welches aus einem von einem sauren Salze aufgelöseten Metalle entstehet, und einen sauren, herben und zusammen ziehenden Geschmack hat. Kupfer-Vitriol, von aufgelösetem Kupfer, der auch wohl Kupferwasser genannt wird, und blau ist; Eisen-Vitriol, welcher grün ist; Zucker-Vitriol, welcher weiß ist; Silber-Vitriol, welcher auch Silber-Salz heißt; Bley-Vitriol, welcher unter dem Nahmen des Bleyzuckers am bekanntesten ist. Gediegener Vitriol, der schon von der Natur in seiner gewöhnlichen Gestalt bereitet wird, zum Unterschiede von dem künstlichen oder gesottenen. Vitriol sieden, ihn durch Auslaugen, Einsieden und Krystallisieren aus seinen Erzen erhalten. Der Nahme, der in den niedrigen Sprecharten auch wohl Victril lautet, ist aus dem Latein. Vitriolum, nach dessen Muster er eigentlich ungewissen Geschlechtes seyn sollte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1216.
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