Weg

[1425] Wég, mit einem geschärften e, daher das g wie ein gelindes k lautet, wie wäk; eine Partikel, welche eine Entfernung bedeutet, und sowohl als eine Interjection gebraucht wird. Weg mit ihm! Weg mit der Hand! Als auch als ein Umstandswort, da es denn theils andern Umstandswörtern zugesellet wird, die es näher bestimmen. Schlecht weg, für ungekünstelt. S. auch Vorweg. Noch häufiger aber mit Verbis, eine Entfernung zu bezeichnen, wie fort. Er ist schon weg, ist schon weit weg. Ingleichen mit der Inversion:


Wie spielt die schöne Blase nicht

So bunt am goldnen Sonnenlicht?

Allein, ein Hauch, weg ist die Pracht!

Und ihrer wird nicht mehr gedacht,

Weiße.


Da es denn gern mit den Verbis zu Einem Worte zusammen schmilzet, doch nur als eine trennbare Partikel, welche in den gewöhnlichen Fällen wieder hinter das Verbum tritt. Ich werde es bald weg haben, aber, nun habe ich es weg. S. die vornehmsten dieser Zeitwörter im Folgenden besonders.

Anm. Weg ist eine unmittelbare Onomatopöie des Eindruckes, welchen eine schnelle Bewegung auf das Ohr macht, und daher ist sie auch das erste und einfachste Stammwort, sowohl des folgenden Weg, via, als auch des Verbi bewegen, und aller damit verwandten Wörter. Um des Nachdruckes willen, besonders in der edlern Schreibart, setzet man gerne noch das hin voran, hinweg, d.i. von hinnen, von hier weg. S. Hinweg.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1425-1426.
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