Windfang, der

[1556] Der Windfang, des -es, plur. die -fänge, ein Werkzeug, oder eine Anstalt, den Wind, d.i. die bewegte Luft, zu einem gewissen Behufe aufzufangen. An den Blasebälgen heißt die mit einer Klappe versehene Öffnung, welche die Luft einlässet, der Windfang. Im Bergbaue ist Windfang, Wetterfang, oder Luftfang, bald ein allgemeiner Nahme aller Wetter-Maschinen, frische Luft in die Grubengebäude zu bringen, bald ein einzelner Theil derselben, welcher eigentlich zum Auffangen der Luft bestimmt ist. An den Schlageuhren ist der Windfang am Schlagewerke das, was der Englische Haken bey dem Gehwerke ist, zwey Flügel auf einer Welle, den schnellen Lauf der Räder durch den Widerstand der Luft zu hemmen. Daher das Windfangsrad, wodurch derselbe in Bewegung gebracht wird. Auch im gemeinen Leben sind die Windfänge, Anstalten, den Wind von Thüren u.s.f. abzuhalten. Eben daselbst nennet man offene Windfänge, solche Orte, wo der Wind vor andern heftig empfunden wird, Kirchhöfe, offene Ebenen u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1556.
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