Das Palladium

[350] Das Palladium. (Mythol.) Man versteht darunter das hölzerne Bild der Pallas (Minerva), welches in den ältesten Zeiten des Trojanischen Staats in dem Gebiet von Troja vom Himmel gefallen war, und wovon die Sage ging, das diejenige Stadt, die dasselbe besitzen würde, unüberwindlich sei. Die Trojaner glaubten sich durch den Besitz des Palladiums sicher vor der Armee der Griechen, welche ihre Stadt belagerte; aber Ulysses und Diomedes entwendeten dasselbe, und bald darauf ging Troja durch Sturm über. Aeneas soll das Palladium nach Italien gebracht [350] haben; und die Römer gaben vor, es im Tempel der Vesta aufzubewahren. – Im bildlichen Sinne nennt man alles, was Schutz und Sicherheit gewährt, ein Palladium, z. B. die Privilegien eines Landes.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 350-351.
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