Das Triumvirat

[234] Das Triumvirat, die Verbindung von drei Männern zur Ausführung einer Absicht, meistens zur Oberherrschaft über das Volk. Der Ausdruck ist aus der Römischen Geschichte entlehnt, und in neuern Zeiten zuweilen auf die drei Französischen Machthaber, Robespierre, Barrere und St. Jüst – am 18. Fructidor, wohl auch auf die drei Directoren, Rewbell, Lepaur und Barras – angewendet worden. In Rom kommen zwei merkwürdige Triumvirate vor. Das erste stiftete Cäsar, Pompejus und Crassus; das zweite Antonius, Lepidus und Octavianus, der nachherige Kaiser August Ersteres wurde durch Cäsars Alleinherrschaft, letzteres durch den Todt des Antonius und die Siege des Octavian zerstört. Beide brachten den Römischen Staat an den Abgrund des Verderbens, und kosteten einer großen Anzahl edler Bürger das Leben. Die Triumvirs, anstatt über das Wohl des Staats zu wachen, kämpften um dessen Alleinherrschaft, und waren nur so lange Freunde, als es gemeinschaftliche Feinde, echte Republicaner, wie Cato, Brutus und einige andere, zu bekämpfen gab.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 234.
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