Der Bimsstein

[153] Der Bimsstein, ein leicher, lockerer, durchlöcherter Stein von weißlicher Farbe, welcher von den feuerspeienden Bergen, z. B. von dem Vesuv und dem Aetna, ausgeworfen und in das Meer geschleudert wird, wo er seiner Leichtigkeit wegen obenauf schwimmt. Man findet ihn auch hie und da in warmen Bädern und an solchen Orten, wo vor Alters feuerspeiende Berge gewesen sind. Man gebraucht ihn vornehmlich zur Reinigung und Polirung der Metalle, und, wenn er zu einem feinen Pulver [153] abgetrieben worden ist (da er denn präparirter Bimsstein genannt wird), zur Reinigung des Pergaments und der Schreibtafeln, wie auch zum Zahnpulver. Die falschen Spieler pflegen sich mit demselben die Spitzen der Finger abzureiben, um ihnen ein feineres Gefühl zu verschaffen, damit sie die Bilder der Karten durch das Fühlen erkennen können.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 153-154.
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