Die Clarinette

[269] Die Clarinette, ein 1690 von Joh. Christoph Denner zu Nürnberg (geb. 1655) erfundenes Blasinstrument, welches fast eben so wie die Hoboe gebauet, mit Löchern, Klappen und einem Mundstücke (das letztere ist jedoch breit, dick und schnabelförmig) versehen ist, auch mit Ansetzung der linken Hand oben, und der [269] rechten unten behandelt wird. Es wird gegenwärtig sehr häufig in Orchestern gebraucht, und hat noch weit mehr Töne im Umfange als die Hoboe, indem es vom E der kleinern Octave bis ins viergestrichene E und D geht. Uebrigens hat dieß Instrument noch das Besondere, daß es nicht in alle Töne einstimmt, sondern bei gewissen Tonarten entweder durch einzusetzende Mittelstücke dem Tone, aus welchem das Stück geht, angepaßt, oder auch eine ganz andere Clarinette genommen werden muß; daher giebt es B, A, C Clarinetten, etc. und es wird die Stimmung derselben jedesmal mit angegeben.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 269-270.
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