Clarinette

[436] Clarinette (die) ist ein Blasinstrument, das 1690 von Joh. Christian Denner in Nürnberg erfunden wurde und der Oboe sehr ähnlich ist. Sie hat jedoch ein schnabelförmiges [436] Mundstück, an dessen hinterer Seite ein Blättchen von Rohr befestigt ist, und das noch in ein Kopfstück, die Birn genannt, eingeschoben wird. Außerdem besteht sie aus drei Mittelstücken, mit den Tonlöchern und Klappen und einer Stürze und hat einen der hohen Menschenstimme gleichenden, volleren Ton als die Oboe. Ihr Umfang übersteigt drei Octaven, ist also sehr groß und reicht vom kleinen c bis zum dreigestrichenen g; allein zu andern Unvollkommenheiten dieses Instruments gehört auch die, daß nicht alle Töne und besonders die tiefern, ganz rein sind, welchem Übelstande man durch verschiedene Arten von Clarinetten abzuhelfen gesucht hat. Ihre Mitteltöne sind die schönsten, daher man bei Orchestercompositionen die Clarinettenpartie meist zwischen Oboen und Fagotte legt, wenn sie nicht mit den erstern im Einklange gehalten wird.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 436-437.
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