Heinrich der erste

[185] Heinrich der erste, auch der Vogler genannt, Herzog von Sachsen und Thüringen, geb. 876, gest. 936, wurde 919 zum König von Deutschland ernannt (als ihm die Abgeordneten diese Ernennung ankündigten, war er eben mit dem Vogelfang beschäftigt; daher der angeführte Beiname), und machte sich als solcher um die Sicherheit und den Glanz des Reichs überaus verdient. Er erhielt Bayern und Lothringen in der Verbindung mit dem Deutschen Reiche, erfocht mehrere Siege wider auswärtige Feinde, und legte zur Sicherheit wider die Einbrüche fremder Völker die ersten Städte in Deutschland an, wobei er die Einrichtung traf, daß je der neunte Mann vom Lande in die Stadt ziehen, und alle öffentliche Versammlungen in Städten gehalten werden sollten. Auch setzte er Deutschlands Gränzen gegen die Wenden durch Errichtung der Burg Meißen, und gegen die Normänner durch eine Markgrafschaft, die er jenseits der Eider in Schleßwig anlegte, für die Zukunft in größere Sicherheit.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 185.
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