Ignaz Holzbauer

[213] Ignaz Holzbauer, Churpfälzischer Kapellmeister und Hofkammerrath, geb. zu Wien 1718, einer der angesehensten Operncompositeurs in der Mitte des jetzigen Jahrhunderts. Er bildete, nachdem er unter Fuchs studirt hatte, seinen Geschmack durch mehrere Reisen nach Italien, erhielt ungefähr 1745 die Direction beim Wiener Hoftheater, 1751 den Ruf als Ober-Kapellmeister nach Stuttgard, und ward 1753 zum Kapellmeister nach Mannheim ernannt. Sein Ruf wurde in Italien so ausgebreitet, daß er, besonders seit seiner dritten Reise dahin im J. 1756, von vielen Oertern Italiens, von Turin, Mailand etc. Aufträge zu Opern erhielt; diese wurden auch alle mit so glänzendem Erfolge aufgeführt, daß immer mehr und mehr Einladungen nach Italien an ihn kamen, die er aber nachher gänzlich ausschlug. Was ihn in Deutschland berühmt gemacht hat, ist seine erste, leider! aber auch die einzige Deutsche Oper, die er 1776, und zwar fürs Mannheimer Theater, setzte, Günther von Schwarzburg, welche mit aller Pracht und unter ungetheiltem Beifall aufgeführt wurde. Auch für die Kirche hat er viel geschrieben, und namentlich ist seine letzte bekannte Arbeit, ein Deutsches Lobamt, als ganz vorzüglich schön und mit großem Fleiß gearbeitet berühmt geworden. Er starb zu Mannheim 1783.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 213.
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