Moschee

[178] Moschee, eigentlich Medsched oder Mesdschjit, ist die Kirche der Muhamedaner. Die Moscheen sind hohe prachtvolle Gebäude, ruhen inwendig gewöhnlich auf Säulen, und haben keine Stühle, sondern bloß Matten und Teppiche zum Niederfallen. In jeder Moschee ist nach der Gegend zu, wo Mecca liegt, ein Schrank oder eine Tafel (Kebla) angebracht, nach welcher die Betenden das Antlitz wenden, und vor welcher eine Art Kanzel steht, die zum Predigen und Vorlesen der Gebete dient. Man erleuchtet die Moscheen durch viele kostbare Lampen. Die größern und angesehenern (Dschamis oder Djeamys) haben mehrere [178] lange sehr schmale Thürme (Minnarets), von wo aus der Im am das Volk zum Gebete zusammen beruft. Gewöhnliche Moscheen haben gemeiniglich nur einen solchen Thurm. Die Einkünfte derselben sind unermeßlich. Der Gottesdienst in denselben ist sehr feierlich. Die schönste und dem Range nach erste Türkische Moschee ist die kaiserliche Sophien-Medsched in Constantinopel, welche ehemahls eine der vortrefflichsten und ältesten Kirchen der Griechischen Christen war.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 178-179.
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