Preisler

[487] Preisler. Unter diesem Namen haben sich mehrere Künstler bekannt und berühmt gemacht. 1) Johann Justinus Preisler, geb. zu Nürnberg 1698, gest. daselbst 1771. Er machte sich vorzüglich durch ein Altargemahlde, die Grablegung Christi, bekannt, radirte auch mit Geschmack. Er folgte seinem Vater als Akademie-Director in Augsburg. 2) Georg Martin Preisler, geb. zu Nürnberg 1700, gest. daselbst 1754, ein Bruder des Vorigen, widmete sich schon sehr früh dem Zeichnen und Kupferstechen. Die Stücke, welche er in das Werk über die Dresdner Antiken verfertigt hat, sind noch unter den übrigen Stichen die besten. 3) Johann Martin Preisler, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Nürnberg 1715, ein Bruder des Vorigen, bei welchem er das Kupferstechen lernte, und sich mit vorzüglichem Glücke historischen Gegenständen widmete. Im J. 1739 reiste er nach Paris, wo er sich Schmidt und Wille zu Freunden machte; und 1744 wurde er zum königl. Dänischen Hof-Kupferstecher und Professor der Mahler-Akademie zu Coppenhagen ernannt, wo er im J. 1794 starb. – Sein Kupferstich, Friedrich V. zu Pferde, nach der Bronze-Statue von Sailly, ist ein Meisterstück; auch hat er Gellert, nach Graff, und Klopstock, nach Juel, gestochen. Den Beschluß seiner Laufbahn als Kupferstecher hat er mit der berühmten Madonna della Sedia, nach Raphael, gemacht. 4) Valentin Daniel Preisler, Kupferstecher in schwarzer Kunst, ebenfalls ein Bruder des Vorigen, und zwar der jüngste, wurde im J. 1717 zu Nürnberg gehören, und starb eben daselbst im J. 1765. Er war zum Studiren bestimmt, vertauschte dasselbe aber, wiewohl ziemlich spät, mit der Kunst. Er besuchte seinen Bruder in Coppenhagen, und verfertigte nach seiner Zurückkunft mehrere Stücke in schwarzer Kunst. 5) Johann George Preisler, Sohn und Schüler Johann Martins (Nr. 3) – geb. um d. J. 1750 – vervollkommnete sich vollends bei J. G. Wille zu Paris. Hier stach er das schöne Blatt Ikarus, nach Wien, worauf er im J. 1787 als Mitglied der Mahler-Akademie zu Paris angenommen wurde. Jetzt ist er Professor bei der Mahler-Akademie zu Coppenhagen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 487-488.
Lizenz:
Faksimiles:
487 | 488
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika