Apenninen

[97] Apennĭnen (die), ein Gebirgszug, der Italien seiner Länge nach durchschneidet, beginnen im nördl. Italien beim Col di Tenda, wo sie sich an die Meeralpen anlehnen, durchziehen das Großherzogthum Toskana, den Kirchenstaat und das Königreich Neapel und endigen jenseit der Meerenge von Messina in Sicilien. Zu ihnen gehören die beiden Vulkane, der Ätna auf Sicilien und der Vesuv bei Neapel; ihre höchsten Punkte in den Abruzzen sind der Gran Saffo d'Italia, 8200, und der Monte Velino, 7700 F. hoch. Sie sind überall, vorzüglich mit Kastanienbäumen, bewachsen, deren Früchte das Hauptnahrungsmittel der Anwohnenden sind und nur der Hauptrücken des Gebirgs im Königreich Neapel ist größtentheils felsig, dürr, öde und waldlos. An Metallen sind sie sehr arm, reich dagegen an Marmor. Die zahlreichen Felsenklüfte, Schluchten und die von Bächen und Steingeröll umwallten natürlichen Schanzen der Apenninen waren häufig der Aufenthalt von Räuberbanden. Die sparsam zerstreuten Dörfer im Gebirge sind elende Steinhaufen und deren Bewohner größtentheils sehr arm.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 97.
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