Arabesken

Arabesken

[104] Arabesken nennt man alle aus Blumen, Laub, Pflanzen und überhaupt leblosen, entweder wirklichen oder erdichteten Gegenständen zusammengesetzte, theils erhaben gearbeitete, theils gemalte Verzierungen.

Da den Mohammedanern im Koran streng verboten ist, lebendige Wesen abzubilden, so waren sie auf diese Art der Verzierungen beschränkt, die deshalb, weil man in frühern Jahrhunderten alle Mohammedaner unter dem allgemeinen Namen Araber begriff, Arabesken, und nach den Mauren, wie die in Spanien eingedrungenen Araber hießen, Moresken genannt wurden. Im Abendlande bedient man sich derselben zur Ausschmückung leerer Wandflächen und des Raums zwischen Bildsäulen und Gemälden an Gebäuden, zur Verzierung der Zimmerwände und Decken, zur Einfassung der Gemälde, Kupferstiche, Büchertitel u.s.w. Mit komisch und phantastisch gebildeter Thier- und Menschengestalt verbunden, nennt man sie Grotesken.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 104.
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