Bodensee

[277] Bodensee (der) und Bodmansee, von dem alten Schlosse Bodman am nordwestl. Ende desselben, von der badischen Stadt Konstanz aber Konstanzer-und Kostnitzersee, im Mittelalter auch das schwäb. Meer genannt, ist ein großer Landsee zwischen Deutschland und der Schweiz, zu der nur ein Theil seines südl. Ufers gehört. Seine größte Länge von Südost nach Nordwest beträgt 18, die größte Breite 5 Stunden, die größte Tiefe über 2000 F. und der Umfang 231/2 Stunden. Den nordwestl. Theil trennt eine breite Halbinsel in zwei Hälften, von denen die nördl. den Überlingersee mit der Insel Meinau, die südl. den Unter- oder Zellersee mit der Insel Reichenau bildet; der übrige Theil des Sees heißt der Ober- oder Bregenzersee. Der Rhein durchströmt denselben, fällt unterhalb Rheineck hinein und verläßt den Zellersee bei Stein; außerdem nimmt der Bodensee noch mehre kleine Gewässer auf. Seine Ufer gehören zu den lieblichsten Gegenden Deutschlands und der Schweiz, Handel und Schiffahrt aber sind wegen des Rheinfalles bei Schaffhausen nicht bedeutend und beschränken sich auf Getreide, Salz und den in der Umgegend erbauten Seewein. Der Bodensee ist weniger fischreich als die schweizer Seen, allein ebenso vorübergehenden Anschwellungen ohne erkennbare Ursache unterworfen, welche Erscheinung hier Ruhß genannt wird, ist seit 1695 nie ganz zugefroren und wird seit 1824 mit Dampfbooten befahren.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 277.
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