[301] Bossiren wird nach dem Französischen die Kunst genannt, irgend einem weichen Stoffe, wie Thon und Wachs, eine bestimmte mehr oder weniger schwierige und künstliche Form durch Kneten mit den Händen und mit den Bossirgriffeln und Bossirhölzern zu geben, welches dünne Stäbchen mit spitzigen, stumpfen, schaufelförmigen und auf allerlei andere Weise gestalteten Enden sind, von welchen der Künstler immer Das auswählt, womit er einem Theile seines Stoffes die beabsichtigte Form am schnellsten zu geben gedenkt. Da dies Verfahren verhältnißmäßig zeitraubend ist, bedient man sich dessen gewöhnlich nur, wo das weit schnellere Gießen oder Abdrücken der Gegenstände mittels Formen gar nicht anwendbar ist, und namentlich. um Modelle für Bildhauer und für den Metallguß darzustellen oder Formen aus Gyps darüber zu gießen, mittels der ein ursprünglich in Wachs oder Thon bossirter Gegenstand durch Abgüsse vervielfältigt werden kann.