Ceder

Ceder

[393] Ceder, Mit diesem Namen belegt man mehre Gewächse aus der Familie der Nadelholz- oder Zapfenbäume, die wahre Ceder aber wächst auf den Gebirgen Syriens, vorzüglich auf dem Libanon daher sie auch Ceder vom Libanon heißt, und kommt schon im A. T. als ein Bild der Stärke vor.

Dieser schöne Baum wächst sehr schnell, erlangt in 100 Jahren ungefähr einen Umfang von 12 F., wobei seine über 10 F. langen Äste sich nach allen Seiten hin ausbreiten, und da sie sich mit ihren Spitzen nach unten beugen, wodurch die untersten und längsten den Boden fast berühren, so pflegen sie eine schöne schattige Laube zu bilden. Die immergrünen Nadeln der Ceder sitzen büschelweise auf allen Seiten der Äste; die Zapfen werden fünf Zoll lang, vier Zoll dick, stehen aufrecht und fallen nicht ganz ab, sondern nur die Schuppen lösen sich nach und nach los und die Spindel in ihrer Mitte bleibt stehen. Von den berühmten großen Cedern des Libanon findet sich übrigens nur noch eine kleine Anzahl an einer niedern Höhe, am Fuße des höchsten Theiles des Gebirges beisammen. Ihre Wipfel sind außerordentlich hoch, ihre Aste ausgebreitet, was bei den jungen Bäumen in dortiger Gegend nicht der Fall ist, und es erheben sich immer vier bis sieben Stämme anscheinend aus einer Wurzel. Im J. 1550 gab es deren noch 28, allein 1810 waren nur zwölf und 1818 blos sieben davon übrig. Das Cedernholz ist sehr sein, ungemein fest und dauerhaft, was von dem wohlriechenden Harze herrühren mag, von dem es durchdrungen ist. Als Bauholz wird es sehr geschätzt, da es den Würmern und der Fäulniß gleich widersteht, wird auch häufig zu seinen Geräthschaften verarbeitet und ist seines Geruchs wegen sehr beliebt. Das sogenannte Cedernholz der Bleistifthülsen kommt von einigen Wachholderarten und andern Zapfenbäumen her, die man ihrer immergrünen Nadeln halber auch als Zierde in unsern Gärten unterhält und gewöhnlich Cedern zu nennen pflegt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 393.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: