Composition

[453] Composition, ein dem Lateinischen entlehnter Ausdruck, heißt Zusammensetzung, sowie componiren zusammensetzen. Man braucht beide von körperlichen Verbindungen des Mannichfaltigen zu einem Ganzen, namentlich von Metallgemischen, die gewöhnlich aus Kupfer und einigen andern Metallen bestehen, wie Tomback, Prinzmetall, Argentan u.a.; ferner von wissenschaftlichen und Kunstwerken, wo man die Anordnung des Inhalts und der Ideen, bei Gemälden der dargestellten Gegenstände darunter versteht. Die Tonkunst bezeichnet damit das Hervorbringen neuer Musikstücke, auch diese selbst und nennt die Verfasser von solchen vorzugsweise Componisten oder Tonsetzer. Um in diesem Fache mit Erfolg thätig zu sein, ist die durch Fleiß zu erwerbende Kenntniß der Harmonielehre, zu der auch die des musikalischen Satzes oder der Generalbaß gehört, und die Vertrautheit mit Melodie, Rhythmus, bei der Composition für Gesang mit der Sprache, Declamation, endlich mit dem Charakter, Umfang und der Wirkung der Instrumente u.s.w. noch keineswegs hinreichend, um ausgezeichnete Musikstücke zu schaffen. Alle jene Kenntnisse verhelfen nur dazu, ein regelrechtes Tonstück zu setzen oder in Noten niederzuschreiben, und nur besondere Talente und Geistesgaben, namentlich feurige Einbildungskraft und höhere musikalische Erfindungsgabe, machen die Schöpfung außergewöhnlicher Tonstücke möglich. Wenn ein Componist sich in einem Fache seiner Kunst oder als Tonsetzer für ein Instrument besonders hervorgethan hat, pflegt man ihn auch wol darnach, z.B. als Kirchen-, Opern-, Lieder-, Orgel-, Violincomponisten u.s.w. zu bezeichnen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 453.
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