Decatiren

[519] Decatiren oder Dampfkrumpfen heißt das in Frankreich erfundene, jetzt fast allgemein angewandte Verfahren, dem Tuche, nachdem es in der Zubereitung vollendet und einmal scharf gepreßt worden ist, durch Anwendung heißer Wasserdämpfe und mittels nochmaliger Pressung einen dauerhaftern Glanz zu geben, als er früher hergestellt werden konnte. Das Decatiren geschieht über einem geheizten Ofen auf einer mit nassen Tüchern belegten eisernen Platte; auf diese kommt das in regelmäßige Lagen gebrachte Tuch in einem Rahmen zu liegen, wird hier von den auf der feuchten Unterlage sich entwickelnden Dämpfen durchzogen, wodurch das Haar desselben einen Theil seiner Elasticität verliert und nach wiederholter Pressung glatter und fester übereinander liegen bleibt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 519.
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