Hüfte

[419] Hüfte heißt die seitliche Partie des Beckens, die sich mit dem Oberschenkel, wie die Schulter mit dem Oberarme verbindet, nach hinten in das Gesäß übergeht und nach vorn und innen einen Theil des Bauchs, der Beckenhöhle und der Leistengegend bilden hilft. – Hüftweh wird ein heftiger Schmerz in der Gegend des Hüftgelenks genannt, der die Bewegungen des Oberschenkels außerordentlich erschwert oder auch ganz unmöglich macht, bald von Fieber begleitet wird, bald fieberlos ist und zuweilen mit Verkürzung und Lähmung des Schenkels endet. Dieser Schmerz ist zwar meist von einem Rheumatismus abhängig, wird jedoch zuweilen auch durch eine schleichende Entzündung bedingt, und beschränkt sich dann auf das Gelenk allein, oder er ist schon rein nervös geworden. Dann pflegt er dem Laufe des Hüft- oder Schenkelnerven zu folgen, also entweder an der äußern und hintern Seite des Beins oder von der Leistengegend aus längs der innern Seite des Schenkels bis zur Wade zu verlaufen, äußerst heftig zu sein, ebenso plötzlich zu kommen als zu verschwinden, periodisch zu erscheinen und sehr hartnäckig zu sein.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 419.
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