Wade

[635] Wade heißt die am hintern Theile des Unterschenkels vorspringende, vom sogenannten Zwillingsmuskel der Wade und dem eigentlichen Wademuskel gebildete Fleischmasse, welche nach oben in die Kniekehle übergeht. Die Muskeln der Wade und zuweilen die des Schenkels werden mitunter von einem plötzlich eintretenden Krampfe (s.d.), dem sogenannten Wadenkrampfe, befallen und davon unter heftigem Schmerz zusammengezogen. Das Fußgelenk wird steif, die Zehen richten sich nach unten und der Leidende kann den Faß nicht flach aufsetzen. Er kommt besonders beim weiblichen Geschlechte und des Nachts vor, und Reiben mit wollenen Tüchern, Einreibung von heißem Rum oder Arak pflegen rasche Linderung zu bewirken. Manchmal reicht es hin, den Anfall abzuwenden, wenn man sogleich aufsteht oder die Füße unten gegen das Bettbret stemmt. Als Vorbeugungsmittel wird tüchtiges Reiben und Waschen mit kaltem Wasser vor dem Schlafengehen, auch das Tragen eines Schwefelfadens um die bloße Wade empfohlen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 635.
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