Krämpeln

[657] Krämpeln, auch Krempeln nennt man gewisse Werkzeuge zur seinen gleichförmigen Zertheilung der Wolle, Baumwolle und Flockseide, wodurch dieselbe zum Spinnen und zur sonstigen Verarbeitung geschickt gemacht wird. Ein verschieden geformtes Stück Leder ist mit seinen Häckchen oder Zähnen mehr oder weniger eng besetzt und durch diese Zähne hindurch wird die Wolle gezogen. Man befestigt diese Krämpeln auf ein eignes zugeschnittenes Bretchen (Streichbret) und hat dann eine Handkardätsche. Vorzugsweise werden [657] jedoch Krämpeln, auch Kratzen, Streichen die Maschinenkardätschen genannt, bei denen Walzen angebracht sind, über welche das mit den Zacken besetzte Leder gezogen wird. Diese Walzen sind dann durch Räderwerke mannichfach verbunden und stellen so eine Krämpel- oder Flockenmaschine dar, in welche das rohe Product hineingebracht wird und die dieses dann, zum Spinnen auf das vollkommenste vorbereitet, wieder von sich gibt. Der Engländer Arkwright (s.d.) hat die Krämpeln erfunden, die seitdem allgemeine Verbreitung gefunden haben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 657-658.
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