Lethargie

[736] Lethargie wird ein krankhafter, sehr tiefer und oft lange anhaltender Schlaf genannt, oder auch ein Zustand von Betäubung, aus welchem der Kranke nie recht zu vollem Bewußtsein erwacht und, wenn dies auch geschieht, sich doch für äußere Eindrücke sehr wenig oder gar nicht empfänglich zeigt, meist irre redet, überhaupt in seinem ganzen Verhalten eine große Geistes- und Körperschwäche verräth. Bei alten Personen tritt dieser Zustand häufig im Gefolge eines schleichenden Nervenfiebers ein und ist dann gewöhnlich der Verkündiger des baldigen Todes. Außerdem beobachtet man ihn bei bösartigen Wechselfiebern, ferner bei dem sogenannten Typhus, in Folge von Blutandrang nach dem Kopfe, von Schlagfluß, Gehirnwassersucht, Kopfverletzungen u.s.w. (Vergl. Schlafsucht.)

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 736.
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