Magazin

[11] Magazin wird nach dem Französischen überhaupt ein Vorrathshaus, eine Niederlage, ein Speicher und jeder größere Aufbewahrungsraum, zuweilen aber auch das Waarenlager oder der Laden eines Verkäufers genannt. Beim Kriegswesen versteht man unter Magazinen die gewöhnlich in Festungen liegenden Aufbewahrungsorte von Mund- und Kriegsbedürfnissen; für ins Feld rückende Truppen ist jedoch die Aufspeicherung von Mundvorräthen, welche ihnen nachgeführt werden sollen, jetzt weniger gebräuchlich, weil man, dem Beispiele der Franzosen in den Revolutionskriegen folgend, die Ernährung der Truppen durch unterwegs ausgeschriebene Lieferungen vorzieht, welche die Bewegungen derselben erleichtert, sie aber freilich im unglücklichen Falle auch dem Mangel preisgeben kann. Pulvermagazine, welche nicht blos zur Benutzung in Friedenszeiten angelegt sind, müssen mit bombenfesten Gewölben und Zugängen versehen sein. Die landwirthschaftlichen Magazine dienen vorzugsweise zur Aufbewahrung der verschiedenen Getreidesorten und die von den Regierungen hier und da auf öffentliche Kosten angelegten Kornmagazine sind zur Aushülfe in Theurungen bestimmt. (S. Getreide.)

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 11.
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