Marschland

[68] Marschland heißen in der Nähe des Meeres niedrig gelegene, durch Anschwemmung oder Austrocknen gewonnene Ländereien mit sehr fettem und fruchtbarem, meist schwarzem, aber feuchtem Boden, welche sich zum Futterbau und zur Viehzucht ganz vorzüglich eignen; in Deutschland sind Dithmarschen und zum Theil Friesland solche Marschländer, die aber auch meist durch Deiche gegen die Meeresfluten geschützt werden müssen. Ländereien mit ähnlichem Boden gibt es auch an den Ufern großer Flüsse, allein hier werden sie Niederungen und Brüche (z.B. Oderbruch) genannt, sind aber oft verheerenden Überschwemmungen ausgesetzt, wenn die Dämme an den Flüssen reißen, wie das im Frühjahre 1837 sich in der kaukemer Niederung in Preußen ereignet hat.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 68.
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