Odem

[326] Odem wird eine auf einen besondern Theil des Körpers beschränkte Ansammlung von wässeriger Feuchtigkeit in dem Zellgewebe der Haut genannt, welche sich durch eine weiche, teigige, blasse, nicht scharf begrenzte und schmerzlose Geschwulst zu erkennen gibt, die nach dem Fingerdrucke eine nur langsam sich ausgleichende Grube zurückläßt, manchmal aber auch sich entzündet und in Verschwärung übergeht. Am gewöhnlichsten beobachtet man das Odem an den Füßen, Unterschenkeln, Händen, Augenlidern u.s.w. Was die Ursachen desselben anlangt, so kommen diese im Wesentlichen mit denen der Wassersucht (s.d.) überein. Am leichtesten entsteht es bei Leuten von schwächlicher Körperconstitution oder Solchen, die durch langwierige Krankheiten, großen Säfte- und Blutverlust geschwächt worden sind, zumal unter Begünstigung einer feuchten Atmosphäre oder Wohnung, sowie in Folge von Quetschungen und andern mechanischen Einwirkungen, welche den freien Kreislauf in den Gefäßen eines Theiles hindern, sowie in Folge von vielen innerlichen Krankheitszuständen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 326.
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